DSK Session 19 - Aus den Erzählungen von Benjamin Büchernase

Nachdem ich die Karten studiert hatte, war mir klar, dass wir wohl nach Norden reisen mussten, um die vermissten Freunde zu finden. Es würde eine lange Reise werden und ich hatte Bedenken, was geschehen würde, wenn sich niemand um die Zweibeiner in meinem Haus kümmern würde. Ohne mich und völlig auf sich allein gestellt, wären diese hilflosen Geschöpfe aufgeschmissen. Aber ich habe mein Wort gegeben und dies bedeutete, dass ich die Bürde der Reise auf mich nehmen musste. 

 Selbstverständlich habe ich auch schon einen Plan ausgearbeitet, wie wir reisen würden. Einige Zweibeiner, so wusste ich, zogen regelmäßig mit ihren Wagen Richtung Norden. Wir müssten uns nur in einem davon verstecken und in aller Ruhe abwarten, bis wir angekommen wären. In den Städten hätten wir uns neu orientiert und gegebenenfalls einen anderen Wagen genommen. Dank meiner Belesenheit und Brillanz wäre es mir ein Leichtes gewesen, uns an unser Ziel zu bringen. Es könnte zwar ein wenig dauern, aber es gab keine bessere Art zu reisen. Leider wünschte mein sich Team eine schnellere Art der Fortbewegung und setzte auf eine Reise mit dem Schiff. Ich wäre ein schlechter Anführer, wenn ich nicht in erster Linie an meine Leute denken würde und so gab ich ihren Wünschen nach.

Wir gingen also zum Hafen, um ein Schiff zu finden, das uns zur Insel Orkin bringen würde.  Die anderen schienen aufgeregt oder gar begeistert von dem Treiben bei den Docks. Mir hingegen bereitete die Anwesenheit von derart vielen zwielichtigen Gestalten Sorgen. Aber wie der Zufall so spielt, traf ich am Hafen eine Brieffreundin und während die anderen fragwürdigen Tätigkeiten nachgingen, nutze ich die Zeit für einen intensiven Austausch. Mit meiner Brieffreundin. 

Nachdem wir uns voneinander verabschiedet hatten, sah ich, dass die anderen noch immer beschäftigt waren. Mir hingegen fiel aber auf, dass eine junge Dame eine rechtliche Beratung benötigte, und da ich selbstverständlich zu den Kavalieren zähle, nahm ich mir ausgiebig Zeit für diese Angelegenheit. 

In der Zwischenzeit hatten sich die anderen um alles gekümmert.  Sie hatte sogar herausgefunden, dass dieser Kater Karlo der Anführer der Aranierkatzen war, und neben der Verhandlung über die Schiffsreise auch unser Eigentum zurückgefordert, das man uns so schmählich entwendet hatte. Ich war beeindruckt. Diese Selbstständigkeit meiner Leute spricht für meine überragenden Fähigkeiten als deren Anführer.

Bevor wir jedoch unsere Reise antreten konnten, mussten wir ein seltsames Tier finden, das ebenfalls in den Norden gebracht werden sollte. Kater Karlo wollte uns mit diesem an Bord des Schiffes schmuggeln. Von ihm wussten wir auch, dass es zurzeit eine recht merkwürdige Versammlung der Zweibeiner gab, welche eine Menge seltsamer Tiere bei sich hatte. Dies wollten wir uns einmal genauer anschauen.

Diese Versammlung, auf die uns Kater Karlo hingewiesen hatte, erkannte ich als eine Art Zirkus und darüber hatte ich schon einiges gelesen. Wir teilten uns auf und schlichen uns zwischen die Zelte und Ständer der Menschen, dürren Langohren und der dicken alten Kinder. Einige waren damit beschäftigt, Essen zuzubereiten, und es duftete vorzüglich. Es duftete leider so gut, dass Ruben seinen primitiven Instinkten nachgab und versuchte, sich ein wenig Essen zu stibitzen. Selbstverständlich wurde er bemerkt und er konnte nur knapp einem Beil ausweichen, welches ein Zweibeiner nach ihm warf, und den Sternen sei Dank, dass er mit heilem Fell davonkam. Von nun an mussten wir aber vorsichtiger sein, daher hielt ich die anderen zur Heimlichkeit und Umsicht an. 

Als wir uns jedoch in einem Zelt umsahen, fielen auf einmal die schweren Vorhänge an den Eingängen herunter und wir wurden von drei Kreaturen angegriffen, über die ich noch nicht einmal in Büchern gelesen habe. Ich erschlug eines dieser Monster und mein Team übernahm die restlichen beiden.

Hinter dem Zelt fanden wir Sakura und Alanna, wurden aber von großen schwarzen Hunden angegriffen. Wir kämpften heldenhaft, aber bedauerlicherweise erwischte eins der Biester die arme Sakura und als der Kampf gewonnen war, war leider jegliche Hilfe zu spät für sie. Auch Kiran ist es nicht gut ergangen. Wir fanden ihn zwischen Kisten und Kästen, mehr tot als lebendig. Scheinbar hatte diese verrückten Zweibeiner ihm eine Pfote abgeschnitten und diese durch die Schere eines Hummers ersetzt. Auch für ihn konnten wir im Moment nichts mehr tun, also konzentrierten wir uns auf unseren Auftrag.

Als wir die Käfige mit den seltsamen Tieren fanden, war ich entsetzt. Wir sahen Wesen, die so seltsam waren, dass ich sie kaum beschreiben kann. Den Sternen sei Dank konnte ich die Schilder an den Käfigen lesen und so herausfinden, wo die Reise des bedauernswerten Geschöpfes hingehen sollte. Wir unterhielten uns mit einer Pfauenkatze und versuchten deren Käfig zu knacken, um mit ihr zu reisen.