Das schwarze Auge - 30. und 31. Runde der Kampagne: Greifenfurter Adel
Es vergingen wohl Tage, bis ich wieder zu mir kam. Der Gnade der Zwölfen und einigen Heiltränken sei Dank, dass ich an jenen Tagen nicht in Borons Reich einging. Bender jedoch, hatte wohl weniger Beistand oder Glück. Er verstarb noch nahe dem Lager der Schwarzpelze. Auf der anderen Seite ist eine meiner letzten Erinnerungen von diesem Tag, dass er unvorsichtig und unüberlegt, direkt in genau jenes Lager hinein marschiert ist. Dies führte dazu, dass wir uns unkoordiniert einem Feind stellen mussten, der uns zahlenmäßig und auch an Kampfkraft weit überlegen war. Wenn ich den Erzählungen der Kameraden glauben darf, versuchte er zuletzt auch noch zu fliehen, anstatt sich im Kampf zu stellen. So gehe ich davon aus, dass ihm wohl aus diesem Grund kein göttlicher Beistand gewährt wurde.
Nichtsdestotrotz konnten die Orken besiegt werden. Lediglich ein alter Priester oder Schamane entkam und in bangen Stunden voller Sorge und Hoffnung gelang es der Gruppe, trotz teils schwerster Verwundungen, wieder Burg Finster zu erreichen, alle zu warnen und eine grundlegende Verteidigung zu organisieren. Dies war auch nötig, denn schon nach wenigen Tagen, kam einer unserer Kundschafter mit einer Warnung zurück, dass die Orks kommen. In Windeseile wurde der Bering und die Schießscharten bemannt. Gerade noch rechtzeitig, um die ersten Angreifer auf ihrem Weg den Pfad zur Burg hinauf unter Feuer zu nehmen.
Es waren bestimmt ein Dutzend Schwarzpelze, die meisten davon schwer bewaffnet. Zu unserem Entsetzen wurde diese Horde auch noch von zwei Menschenfressern, zwei Ogern begleitet. Einem dieser Monster gelang es sogar die Mauer zu erklimmen, dort konnte es aber mit einem Ignifaxius und Brand stecken, so dass es durch Leonore von Ravenswald gestellt und gerichtet werden konnte.
Die restlichen Angreifer wurden mit Pfeilen bedacht, antworteten aber in gleicher Weise. Während die Schwarzpelze weiter vordrangen, gelang es Gray eine Mauer aus Eis vor dem Burgtor zu erschaffen, an der die Orks letztendlich scheiterten. Ohne Chance auf einen Durchbruch mussten sie erkennen, dass sie gescheitert waren und je mehr sich diese Erkenntnis durchsetzte, desto mehr Orks zogen sich zurück. Lediglich der Oger war nicht so solchen, für ihn komplexen, geistigen Ergüssen fähig. So hämmerte er noch lange auf die Wand auf Eis ein, bis er im Pfeilhagel starb.
Dass es überhaupt noch Orks gab, die in der Lage waren, ein Fluchtversuch zu unternehmen, grenzt an ein Wunder. Link schoss diesen mit einer Beharrlichkeit in die Beine, das eigentlich keiner mehr hätte stehen dürfen. Es scheinen zähe Brocken zu sein, diese Schwarzpelze. Doch auch Grey bewies einiges an Zähigkeit, nachdem er einen Pfeil von einem unvorsichtigen Soldaten, der zu seiner Rechten stand, direkt in den Rücken geschossen bekam. Eine Verfehlung, über welche später sicherlich noch Gericht gehalten werden muss.
Für die flüchtenden Feinde war dies nicht mehr erforderlich. Diese wurden von den von einer Aufklärungsmission zurückkehrenden Kameraden, Stordian, Kalidor und FirePhoenix mit dem Schwert gerichtet. So überlebte außer dem alten Ork, welcher sich Berichten zu folge in einen Schwarm Krähen verwandelt hatte und floh, keiner der Angreifer.
Doch dieser alte Schwarzpelz, der nun schon zweimal entkommen konnte und als Priester wohl auch so einer Art Anführer ist, macht mir Sorgen. Ich fürchte, dass wir ihn nicht zum letzten Mal gesehen haben. Und auch, wenn ich über all die Berichte nachdenke, wie oft es zu Zusammenstoßen mit den Orken kam, befürchte ich, dass es sich bei dem kleine Angriff auf Burg Finster nur um eine Vorhut gehandelt haben könnte.