Das schwarze Auge - 23. Runde der Kampagne: Greifenfurter Adel
Am Nachmittag des 12. Efferd 1043 BF verkauften wir die Büste schließlich an Norbarden-Händler, welche sich für eine Weile außerhalb von Gareth niedergelassen hatten. Sie schienen die Figur ebenfalls sehr hässlich zu finden, dennoch bezahlten sie uns 80 Silberstücke dafür, was in etwa dem Materialwert entsprach. Als Zeichen ihrer Gastfreundschaft luden sie uns darüber hinaus zum Essen ein. Leider vertrug Gray das norbardische Essen nicht besonders gut und verbrachte, ich möchte nicht übertreiben, etwa eine Stunde auf dem Donnerbalken. Wir anderen hingegen genossen die ungewöhnlichen Speisen und lernten einiges über die Kultur der Norbarden dazu. So ziehen diese nomadisch durch das Land und verkaufen überall ihre Waren und ihren Honig. Ihre Bienenvölker haben sie stets dabei.
Am Abend des 13. Efferd 1043 BF begaben wir uns zum Anwesen des Grafen Hermann von Tannenwald. Mit der schön verpackten Statue der Göttin Travia im Gepäck trafen wir auf diesen und auf seine illustre Gästeschar, die sich an diesem Abend versammelt hatte. Wir überreichten dem Grafen das Geschenk, welches er jedoch nicht sofort auspackte. Einige meiner Kameraden zeigten sich verwundert darüber, aber ich wusste, dass dies ein Zeichen von Höflichkeit war. Immerhin ist es in solchen Kreise Gang und Gäbe auf die Gefühle seiner Gäste Rücksicht zu nehmen. Wenn beispielsweise, das Geschenk nicht gefällt, besser oder schlechter ist als das eines anderen Gastes, so wäre dies eine Beleidigung.
Während des Abends lernten wir verschiedene Gäste kennen: Baron Wilhelm von Hochland und seine Gattin die Baronin Johanna von Hochland, Edler Rupert von Winterfeld und seine Frau die Edle Isabell von Winterfeld, Ritter Ulfgar von Ravenswald und seine Frau Ritterin Leonore von Ravenswald, Ritter Sir Thomas von Moorland und seine Gattin Maria von Moorland, Schulze Movert aus Stolzenort und seine Begleitung die liebe Yelinde, Mercator Ulmfried Valpo Ulmenhain, Kaufmann Heinrich von der Lippe, die Edle Sofia Schmidt und schließlich auch noch Baronet Binsbart Borkfried von Löwenhaupt-Gösselquell, Stordians geschätzten Groß-Cousin.
Über Letzteren erfuhren wir zufällig im Verlauf des frühen Abends, dass er lediglich auf Bitten der Baronin Johanna von Hochland eingeladen worden war, was Stordian mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis nahm.
Das Bankett begann mit einer Vorspeise, die aus marinierten und gegrillten exotischen Früchten wie Ananas, Papaya und Mango bestand. Diese wurden mit einer feinen Minz-Zitronen-Sauce serviert und sorgten für einen erfrischenden Einstieg in das festliche Mahl. Welcher durch Musik und leichte Tänze abgerundet wurde.
Eine kräftige Rindfleischsuppe mit Karotten, Sellerie, Zwiebeln und Kartoffeln, serviert mit frischem Brot und Butter bildete das Fundament für die zu erwartenden Hauptgänge und der Auftritt einer Gauglertruppe leitete den weiteren Abend ein.