Das schwarze Auge - 16. Runde der Kampagne: Greifenfurter Adel
Am 25. Rondra 1043 BF erreichten wir etwa zur Mittagsstunde Wehrheim. Ich kann nicht sagen, was ich erwartet hatte, aber mit Sicherheit nicht Nichts. Wir sollten in Wehrheim angesprochen werden, aber begrüßt wurden wir von Schatten in Löchern und in dunklen Winkeln. Darüber hinaus entdeckten Link und Andaryn widerliches untotes Krähen-Geschmeiß, welches sich unter den Dächern der Stadt versammelt hatte. So beschlossen wir, nicht allzu lange zu verweilen.
Auf unserem Weg durch die Stadt wurden wir von einem älteren, orientalisch aussehenden Herren angesprochen, welcher sich als Yorlak Barbrück vorstellte und sagte, dass er unsere Ankunft erwartet hätte. Er lud uns in sein Haus ein, um alles mit ihm zu besprechen. Dies löste eine heftige Diskussion in unserer kleinen Reisegruppe aus, da vor allem unsere beiden Händler nicht in Wehrheim verweilen wollten. Nach einigem Hin und Her konnte Stordian jedoch aushandeln, dass zumindest unser bisheriger Lohn ausbezahlt wurde, bevor sich Branibart und Roban verabschiedeten.
Im Haus erfuhren wir, außer aranischer Gastfreundschaft, erst einmal nicht viel. So wurden wir reichlich bewirtet, erhielten importierten Tee und rauchten Wasserpfeife. Letzteres bekam leider nicht allen sonderlich gut.
Nach dem das Zeremoniell vorüber war, kam Yorlak auf unser Mitbringsel zu sprechen. Andaryn zögerte jedoch dieses ohne vorherige Antworten herauszugeben. Nach einer Weile konnten wir uns aber darauf einigen, dass wir mit Calvin Cordozar Broadus Jr. einen gemeinsamen Bekannten haben, welcher uns den Auftrag gab, eine Schatulle an Yorlak zu übergeben. Diesem Auftrag kamen wir sodann nach.
Als aber Yorlak genau diese Schatulle, nach einer kurzen Begutachtung, in das Kaminfeuer warf, war unsere Verwunderung groß. Stordian versuchte noch das Kästchen aus dem Feuer zu retten, gab dies aber nach einem Hinweis Yorlaks, auf die Unhöflichkeit seines Handelns, auf. Nachdem sich die Situation wieder ein bisschen beruhigt hatte, erfuhren wir, dass es sich bei der Schatulle lediglich im einen Vertrauenstest gehandelt hätte, welchen wir wohl bestanden haben, da die Kiste weder geöffnet noch manipuliert wurde.
Unser Gastgeber bat uns einen Auftrag anzunehmen, von welchem er uns erst dann mehr erzählen wollte, nachdem wir uns verpflichtet hätten diesen anzunehmen. Vorab erfuhren wir nur, dass es gefährlich sei und finanziell nicht vergütet werden würde. Dennoch willigten wir ein. Wie diese Entscheidung zustande kam, ist mir jedoch ein Rätsel.
Wir erfuhren, dass wir einen Boten aufspüren sollten, welcher seinerzeit aus Khunchom aufbrach, um eine Botschaft oder Nachricht nach Greifenfurt zu bringen. Allerdings kam dieser nie an.
Jahre später konnte er durch die Seinen in Wehrheim aufgespürt werden, wo er im Jahr des Feuers verweilte, als die Stadt durch Galotta und Rhazzazor geschliffen wurde. Dort führte er seit dem ein geistloses Unleben.
Kundschafter und Informanten Yorlaks fanden ihn zumeist im Nord-Osten der Stadt, wo er mit einer Horde anderen Zombies des Nachts umherzog. Zum Tage konnte er nicht gefunden werden. Allem Anschein nach, hatte er sogar noch immer seine Umhängetasche mit den Dokumenten um und unsere Aufgabe sollte es sein, diese zu bergen.
Da sich Gray jedoch noch nicht völlig von dem Überfall der vergangenen Nacht erholt hatte mussten wir unseren Einsatz auf den Abend des 26. Rondra 1043 BF verschieben.
Ein Versuch von Stordian, Link und Andaryn Wehrheim im Laufe des Tages zu erkunden scheiterte an der wenig vorhandenen Gastfreundschaft seiner Einwohner. So gelang es Link nur knapp dem Inhalt eines Nachttopfes auszuweichen, welcher ausdrücken sollte wie willkommen Fremde waren.
So gingen wir erst wieder nach Einbruch der Dunkelheit aus dem Haus. Doch wo tagsüber lichtscheues aber zumindest lebendiges Gesindel sein Unwesen treibt, gehen des Nacht finsterere Gestalten um. Auch die gotteslästerlichen Schreckensraben kamen aus ihren Löchern und kommentieren jegliche Sichtung von lebenden Wesen mit einem gar fürchterlichen Geschrei. So wurde auch eine Gruppe dieser wandelten Toten auf uns aufmerksam und versuchte uns anzugreifen.
Stordian, Gray und ich konnten einen von ihnen zerlegen, während Andaryn und Link das Schloss einer Türe eines nahestehenden Hauses knackten. Dies gab uns Gelegenheit die Zombies abzuhängen und ungesehen von den Raben weiterzukommen. Allerdings hatte auch dieses Vorgehen seine Tücken. Auch, wenn die Wehrheimer zumeist wissen, wenn sie in ihren Stuben bleiben sollten, traf dies nicht auf alle zu. Einer der ansässigen Schläger oder Söldner stellte sich uns in dem Weg, konnte aber mit etwas Silber von Gray und mir besänftigt werden.